Seit inzwischen zwei Jahrzehnen befindet sich das Land der aufgehenden Sonne in einer Stagnation. Im abgelaufenen Quartal wuchs Japans Wirtschaft jedoch um ca. vier Prozent. Doch so richtig glauben selbst die Japaner nicht mehr an einen Aufschwung, da es in der Vergangenheit zu viele falsche Signale gab, die ein Ende der Deflation und hohes Wirtschaftswachstum vorausgesagt haben.
Doch auch wenn Japan eines der wichtigsten Exportländer der Welt ist, kann es sich auf die starke Binnennachfrage verlassen, die etwa 60 Prozent des BIP Japans ausmacht. Japaner sind sehr konsumfreudig und innovativ. Das zeigt sich nicht zuletzt an den vielen Geschäftsideen aus Japan, die von Amerikanern und Europäern übernommen werden. Doch das allein wird dem Nikkei und japanischen Aktien nicht aus dem Tal der Tränen helfen können.
So stiegen die Konsumausgaben im letzten Quartal um 1,1 Prozent, die Industrieproduktion sank jedoch um 1,6 Prozent. Auch wenn das BIP zwischen Juli und September aufs Jahr hochgerechnet um ansehnliche 3,9 Prozent stieg, sollte man Vorsicht walten lassen. Das Wachstum ist unter anderem auch auf staatliche Subventionen zurückzuführen. Für Japan spricht die Nähe zu China und die positiven Exportaussichten durch den inzwischen wirtschaftlich größeren Nachbarn. Gegen Japan spricht der starke Yen, der die Ausfuhren im Ausland verteuert. Fazit: Abwarten. Es gibt derzeit attraktivere Märkte als den japanischen, wenn man sich für Aktienanlage interessiert.
Die 127 Millionen Einwohner Japans erwirtschaften derzeit etwa 39.000 US-Dollar BIP pro Kopf. Japan exportierte im Jahr 2009 Waren im Wert von 516,3 Milliarden Dollar und liegt damit auf Platz 4 der exportstärksten Länder hinter der Volksrepublik China, Deutschland und den USA. Das Land befindet sich seit Jahren in einer Deflationsspirale und leidet unter einer hohen Arbeitslosigkeit.