In diesem Jahr haben die Jugendlichen äußerst gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Zwischen Oktober vergangenen Jahres und Ende September 2011 ist das Angebot an Lehrstellen auf 519.600 um 7,5 Prozent gestiegen, während die Bewerberzahlen gleichzeitig auf 538.200 um 2,5 Prozent gesunken sind. Dies geht aus der Jahresbilanz zum Ausbildungsmarkt hervor, woraufhin 29.700 Stellen unbesetzt bleiben und 11.600 Bewerber keinen Ausbildungsplatz haben. Die Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen betonte, dass sich der Ausbildungsmarkt inzwischen zum Bewerbermarkt entwickelt hat. Für die Wirtschaft wird es aufgrund der rückläufigen Bewerberzahlen immer schwieriger, passende Azubis zu finden. Man müsse die Jugendlichen dazu motivieren, dass sie sich auf jeden Fall für eine Ausbildungsstelle entscheiden. Laut den Partnern des Ausbildungspakts ist die Zahl der Jugendlichen, welche sich schon in den letzten Jahren bewarben, um 5,7 Prozent gesunken. Nun hat der Deutsche Gewerkschaftsbund den Partnern des Ausbildungspakts vorgeworfen, dass sie die Entwicklung nur schön reden würden. Anscheinend würden über 65000 Jugendliche als versorgt gelten, obwohl sie sich nur mit Praktika, Einstiegsqualifizierungen sowie Bewerbungstrainings über Wasser halten und den Wunsch nach einer Ausbildungsstelle noch nicht aufgegeben hätten. Demnach suchen also knapp 77000 junge Menschen eine Lehrstelle und nicht 11.600. Diejenigen Branchen, welche sich am lautesten über zu wenig Azubis beklagen, zahlen laut dem DGB auch die mit Abstand schlechtesten Gehälter. Hier sind unregelmäßige Arbeitszeiten und zahlreiche Überstunden an der Tagesordnung. Vor allem in Gaststätten sowie in Hotels seien sehr hohe Abbrecher-Quoten von rund 40 Prozent keine Seltenheit mehr. Der Ausbildungspakt verkündet jedes Jahr eine entspannte Lage, obwohl die Zahl junger Leute ohne eine fertige Ausbildung im Alter von 20 bis 29 Jahren inzwischen auf 1,5 Millionen angestiegen ist.
Fachkräftemangel: Firmen suchen Azubis
November 8th, 2011 admin