So wie es aussieht geht der Atomkraft-Ausstieg mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel langsamer als zunächst gedacht voran. Den exakten Termin will sie entgegen vielen Medienberichten offen halten. Der Vize-Sprecher der Regierung Christoph Steegmans betonte, dass bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Entscheidung gefallen sei und im Augenblick unterschiedliche Optionen geprüft werden. Neben einem festgelegten Termin könnten auch Reststrommengen bestimmt werden, wobei auch eine Kombination der zwei Möglichkeiten im Raum stehen. Somit müssten beispielsweise einige Atomkraftwerke zu einem festgelegten Datum abgeschaltet werden, während für andere Meiler eine variable Lösung der Strommengen gilt. Wenn es nach Horst Seehofer geht, sollte man ein bestimmtes Datum um das Jahr 2020 finden. Der CSU-Chef betonte, dass Deutschland im Zeitraum der kommenden zehn Jahre die Wende der Energie vollzogen haben müsste.
Ein Vertragsbestandteil des Ausstiegs der Kernenergie ist die Verteilung von Restlaufzeiten, welche die einstige Regierung von SPD und Grünen schon im Jahr 2000 mit den Stromkonzernen vereinbart haben. Auch die jetzige Regierung knüpfte bei den Laufzeitverlängerungen an dieses Vorhaben an. Somit wird jedem Atomkraftwerk eine bestimmte Menge an Strom zugewiesen, sodass seine Betriebserlaubnis erlischt, wenn der Meiler diese Strommenge produziert hat. Jedoch haben die vier großen Stromkonzerne in Deutschland bei diesem Modell große Spielräume und werden diese wahrscheinlich auch ausnutzen. Sie sind somit in der Lage ein Kraftwerk beispielsweise mit einer geringeren Auslastung zu betreiben oder langfristige Pausen für anstehende Revisionsarbeiten einzulegen. In dem Fall würde sich die Laufzeit der Meiler weiter nach hinten verschieben, da in dieser Zeit wenig bzw. kein Strom produziert werden kann. Laut jüngsten Medienberichten will Angela Merkel mit ihrer Regierung jedoch festgesetzte Termine mit den Energiekonzernen vereinbaren. Das Datum dürfte nach ersten Informationen mit dem Ausstiegskonzept der damaligen rot-grünen Regierung übereinkommen, womit die letzten Kernkraftwerke spätestens im Jahr 2023 abgeschaltet werden sollten.