Nach Ansicht der EU-Kommission muss Europas Wirtschaft in den nächsten Jahrzehnten riesige Investitionen für den Klimaschutz aufbringen. In dem Klimaschutz-Entwurf der EU-Kommission heißt es, dass alleine bis zum Jahr 2050 jedes Jahr rund 270 Milliarden Euro in die Reduzierung des klimaschädlichen Kohlendioxids investiert werden müssten. Innerhalb von 40 Jahren kommt somit die gigantische Summe von rund 11Billionen Euro zustande. Neben der Gebäudesanierung müssten die Gelder auch für Umstellungen im Industriesektor sowie für umweltschonende Autos aufgebracht werden. Bei der Kalkulation der EU-Kommission zu dem Investitionsbedarf, ging man davon aus, den Co2-Ausstoß bis zum Jahr 2050 um 80 Prozent unter den Wert aus dem Jahr 1990 zu senken.
Um die Erderwärmung auf rund zwei Grad zu begrenzen, müsste die Europäische Union diesen Beitrag leisten. Weil bis jetzt aber noch kein internationales Reduktionsziel bis zum Jahr 2020 existiert, ist dieser Plan der EU-Kommission nichts weiter als eine Absichtserklärung. In den letzten Jahren ging der globale Kampf gegen den Klimawandel nur schleppend voran, da sich vor allem die Industrie gegen solche Vorgaben stemmt. Wegen dem Mangel an weiteren Zusagen zum Klimaschutz in anderen Regionen der Welt, wollen die meisten EU-Staaten künftig keine neuen Verpflichtungen vereinbaren. Der deutsche Umweltminister Norbert Röttgen sowie die Klimaschutz-Kommissarin Connie Hedegaard versuchen vergebens die EU für eine feste Zusage zu überreden, bis zum Jahr 2020 über 30 Prozent der Treibhausgase zu reduzieren.
Schon im Jahr 2007 wurde unter der deutschen Ratspräsidentschaft in der EU festgelegt, bis zum Jahr 2020 die Energieeffizienz um 20 Prozent anzuheben. Seit dem Zeitpunkt gab es zwischen den Mitgliedsstaaten und der Kommission jahrelang immer wieder Differenzen, welche Methode für den Effizienzgewinn die optimalste wäre. Die Europäische Union würde nach dem jetzigen Stand bis zum Jahr 2020 auf einem gerade mal neun Prozent geringeren Energieverbrauch kommen. Der neue EU-Energiekommissar Günther Oettinger drückt jetzt aufs Gas und lässt den Regierungen der EU insgesamt zwei Jahre Zeit, um bei der Realisierung ihrer Zusagen ernsthaft Fortschritte zu erzielen. Sollte dies nicht ernst genommen werden und bis Ende des Jahres 2013 keine Ergebnisse auf dem Tisch liegen, will Oettinger ein Effizienzziel vorgeschlagen, welches rechtsverbindlich ist.