Im Zuge einer Anhörung im Bundestag haben sich die Gewerkschaften intensiv darum bemüht, das Ziel „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ voranzutreiben. Über 50 Betriebsräte der IG-Metall verlangten von den Bundestagsabgeordneten eine zügige Änderung der Rahmenbedingungen für die Leiharbeiter hierzulande, womit Dumpinglöhne vermeiden werden können. Zwar ist die von der Regierung geplante Lohnuntergrenze ein guter Ansatz, bringt für einen großen Teil der Leiharbeiter jedoch kaum eine Verbesserung der Lage. Mehrere Betriebsräte betonten, dass Arbeit der wichtigste Rohstoff ist, den Deutschland besitzt und deshalb nicht zu einer Ramschware werden darf. Laut der IG Metall sind momentan in Deutschland rund 400.000 der insgesamt 900.000 Leiharbeiter in der Elektro- und Metallindustrie angestellt.
Zahlreiche Unternehmen nutzen die preiswerten Leiharbeiter aus, um unterhalb der tariflichen Standards eine neue Linie von Arbeitsbedingungen zu schaffen. Aus diesem Grund fordert die IG-Metall die gesetzlich geregelte Einführung vom sogenannten „Equal Pay“. Nachdem die Regierung jedoch eine wesentliche Verbesserung der momentanen Situation schon im Zuge des Hartz-IV-Vermittlungsverfahren blockiert hatte, dürfte das Thema wohl auch in der kommenden Zeit nicht intensiv verfolgt werden. Der Bezirkschef von Nordrhein-Westfalen, Oliver Burkhard, hatte während Tarifverhandlungen eine Vereinbarung für Equal-Pay in der Stahlindustrie durchgesetzt. Allerdings umfasst diese Branche lediglich einen kleinen Teil aller Angestellten der Elektro- sowie Metallindustrie mit seinen über 3,3 Millionen Menschen.
Die derzeitige Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen setzt sich unterdessen für jeglichen Leiharbeitsmissbrauch ein. So sollen laut ihrem Entwurf Praktiken wie beispielsweise bei Schlecker verboten werden. Das Unternehmen hatte zuletzt mehrere Geschäfte geschlossen, um die Angestellten mit niedrigeren Löhnen über eine interne Verleihfirma wieder einzustellen.